Finalborgo zeigt die fast komplette Ringmauer aus dem Mittelalter mit Türmen, nur unterbrochen, wo Stadttore den Eintritt zum Stadtzentrum gewähren. Nach dem Verteidigungsvorbild von vielen mittelalterlichen ligurischen Ortschaften im Tal, auch in diesem Fall verbanden sich mit einem höher gelegenen Turm, am Hügel des Becchignolo, der während der spanischen Herrschaft mit dem Castel San Giovanni einverleibt wurde. Auf der Basis der Mauerart, die von unregelmäßigen, sowie Flusssteinen und wiederverwendeten Ziegelsteinen charakterisiert ist, wird die heutige hiesige Stadtmauer zur Mitte des 15. Jhs zugeschrieben. Damals hatte Giovanni der 1. Del Carretto in weniger als zwei Jahre die Stadtmauer und die Eingangspforten wieder aufgebaut, und zwar nach den Zerstörungen, die die Genueser in den Jahren 1447-1450 nach dem Krieg gegen Finale verursacht hatten. Die Stadtmauer ist durch einen Wehrgang mit Zinnen charakterisiert, teilweise in der modernen Zeit abgedichtet, um Schießscharten zu gewinnen. Wer von Finalmarina kam, sah das Dorf mit seinen mächtigen Verteidigungsanlagen der Porta Carretta, an der mittelalterlichen Brücke " Brücke der Fische" genannt, die an der Basis des großen Verteidigungsstadtturms eingemauert war. Der mittelalterliche Eingang wurde während der spanischen Herrschaft durch den aktuellen Torbogen Porta Reale ersetzt; er zeigt einen gemalten architektonischen Nachahmung aus dem 19. Jahrhundert mit dem Wappen der Savoyien und dem Bild der Jungfrau, die die Schutzheilige des Dorfes ist. Hinter dem Tor und innerhalb der Stadtmauern, die das Dorf umgeben, kommt man auf die Piazza San Biagio an. Hier wurde ein großes Basrelief aus Marmor mit dem Familienwappen Del Carretto, mit einem Helm oben drauf gestellt. Das Wappen befand sich ursprünglich auf dem nahe gelegenen Tor und war von einem Wagen, der von zwei Löwen gezogen wurde, triumphierend dargestellt. Dieses Wappen symbolisiert die Verbindung zwischen Giovanni I Del Carretto und Viscontina Adorno, deren Hochzeit im Jahre 1451 stattfand. Wegen der Naturzüge und der guten Ausführung der Skulptur, ist die Arbeit auf einen lombardischen Bildhauer jedoch aktiv in Ligurien in der Mitte des 15. Jahrhunderts zurückzuführen. Von Castel Gavone kommt dagegen der Kapitell her, aus Stein von Finale, mit einem dekorierten Wappen der Familie Del Carretto-Adorno und einem männlichen Kopf, der sich in der Nähe des Basreliefs befindet.
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